Chronik

Chronik der FF Böheimkirchen-Mechters

 

Kurzer geschichtlicher Überblick über das Feuerwehrwesen in NÖ

 

1784         Erlass der NÖ Landesregierung über eine Allgemeine Feuerordnung

1861         Krems a.d. Donau bildet erste FF aus den Reihen der Turner

(1867 in St.Pölten)

1869         Gründung des NÖ Landesfeuerwehrverbandes (NÖLFV)

1889         Gründung des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (ÖBFV)

1945         Neuformierung der Feuerwehren nach dem 2.WK

1971         Die Feuerwehrvereine werden zu Körperschaften öffentlichen Rechtes

1974         Neues Feuerwehrgesetz für NÖ wird vom Landtag beschlossen

(letzte Novellierung 2001)

Die Feuerwehren heute

Nach § 4 des NÖ Feuerwehrgesetzes 1974 versteht man unter einer Feuerwehr eine hierarchisch gegliederte Organisation von Menschen die nach Zweck, Ausrüstung und fachlicher Ausbildung ihrer Mitglieder die Besorgung von Aufgaben der Feuerpolizei (geregelt in § 2) und der örtlichen Gefahrenpolizei (geregelt in § 3) zu erledigen hat. Als Körperschaft öffentlichen Rechtes nimmt sie dabei unter staatlicher Aufsicht selbstständig Verwaltungsaufgaben wahr.

Es gibt:

  • Freiwillige Feuerwehren (~ 1600 in NÖ)
  • Betriebsfeuerwehren (~ 80 in NÖ)
  • Berufsfeuerwehren (keine in NÖ)

Die gesetzliche Grundlage bildet auf Landesebene das NÖ Feuerwehrgesetz 1974 sowie die Dienstordnung der NÖ Feuerwehren, diverse Dienstanweisungen des NÖLFV und Richtlinien des ÖBFV.

 

Chronik der FF Mechters

Der Ort Mechters

Der in der Talmulde zwischen St.Pölten und Böheimkirchen am Fuße des Plattenberges liegende und vom Mechtersbach durchdrungene Ort geht in den ältesten auffindbaren Dokumenten aus dem 11. Jhd. unter den Nennungen Mechtirin, Mechtiris und Metris hervor. Arbeiten eines Heimatforschers festigen die Annahme, dass die Ortsbildung auf eine aus früheren Zeiten stammende keltische Siedlung am heutigen Schildbachfeld zurückgeht. Die Bewohner des kleinen Bauerndorfes bewirtschafteten seit jeher Wein- und Obstgärten am Südhang des Plattenberges und die fruchtbaren Felder im Umkreis. Früher dem Stift Göttweig, dem Kloster St.Pölten und der Herrschaft von Ollersbach untergeben, führten die zahlreichen Bauern nach der Grundentlastung 1848 unabhängige Landwirtschaften. In den letzten Jahren hat jedoch die Landwirtschaft stark an Bedeutung verloren und der Ort verzeichnete Ende der 1990er Jahre starken Zuzug und zahlreiche Neubauten. Das Herzstück der wohl gedeihenden Ortschaft bildet die denkmalgeschützte Dorfkapelle in Holzbauweise nahe der Wehranlage des Mechtersbaches. Einen wesentlichen Beitrag zum Dorfleben leistet seit vielen Jahren die örtliche Freiwillige Feuerwehr, und die beiden Gaststätten zugehörig zu den Anwesen der Familien Stöckelberger (heute stillgelegt) und Loidolt (vormals Hubmann).

Luftbild von der Ortschaft Mechters

Werdegang der FF

1902  Zur Gründung unserer Wehr kam es auf humorvolle Weise. Im Gasthaus Stickelberger (Stöckelberger) saßen eines Abends mehrere Herren aus Mechters und den Nachbarorten. Einer von ihnen zündete ein Schwefelzündhölzchen an, unglücklicherweise entzündete sich aber das ganze Zündholzschachterl. Sofort schrie einer Feuer und es folgte reges Gelächter. Schwarz aus Reichgrüben sagte dann: „Es wäre doch gut, wenn wir hier im Dorfe eine Feuerwehr hätten“. Es wurde beraten, es folgten Wechselreden und bald beschlossen die Herren eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Das Unglückszünderpäckchen wurde zu einem glücklichen Gedanken ausgebaut, die Herren zu den Gründern unserer Wehr.

 

Nach einer Spendensammlung wurde am 31. Mai die Gründung der FF Böheimkirchen-Mechters im Gasthaus Stickelberger (Mannschaftsstand: 19 Mann) mit einer gleichzeitigen Segnung der neu angeschafften Wagenspritze (Fa. Knaust Wien) vollzogen. In den Folgejahren wurde das Spritzenhaus fertig gestellt.

1923   Renovierung des Spritzenhauses, die beiden Lindenbäume vor dem Gebäude wurden gesetzt

1927   25-jährige Gründungsfeier

1957    Manschaftsportrait 1957

1971   Die Wehr stand kurz vor der Auflösung (Es fand sich vorerst kein neuer Hauptmann)

1982   Manschaftsportrait 1982

2002   100-jähriges Gründungsfest in Mechters und Mannschaftsportrait 2002

2013   Manschaftsportrait 2013

 

 

Eckdaten der FF

1.Motorspritzensegnung 1931     1. Autosegnung 1952    KLF Fahrgestell Dodge

2.Motorspritzensegnung 1947     2. Autosegnung 1975    KLF Fahrgestell Ford Transit

3.Motorspritzensegnung 1968     3. Autosegnung 1990    KLF Fahrgestell Ford Transit

4.Motorspritzensegnung 1990     4. Autosegnung 2010    KLF Fahrgestell Mercedes Benz Sprinter

 

Hauptmänner und Kommandanten

Zachhalmel Johann                  1902-1917

Wieseneder Leopold               1917-1924

Stöckelberger Anton                1924-1935

Prikop Nikolaus                        1935-1953    Beyerknecht Josef während des 2.WK

Fleischl Franz                           1953-1968

Prikop Nikolaus                        1968-1971

Mader Anton                             1971-1974

Loidolt Johann sen.                  1974-1981

Thoma Alfred                            1981-2006

Loidolt Johann jun.                    seit 2006

 

Einsatzgebiet der FF Böheimkirchen-Mechters

Katastralgemeinde Mechters, KG Hub und Grub und KG Untertiefenbach mit den Ortschaften Mechters, Hub, Grub, Eggenberg, Kollersberg und Untertiefenbach.

 

Nachbarfeuerwehren:

  • Böheimkirchen-Markt
  • Ausserkasten-Furth
  • Perersdorf
  • Ober Tiefenbach
  • St.Pölten-Wagram
  • St.Pölten-Pottenbrunn

Höhepunkte des Jahres

Den Höhepunkt des Jahres bildet das alljährliche FF-Fest Mitte August am Festgelände beim Anwesen der Familie Gabriel in Mechters. Weiters veranstaltet unsere Wehr ein Maibaumaufstellen und –umschneiden. Die Dorfgemeinschaft Mechters lädt jedes Jahr zur sommerlichen Sonnenwende zu einem großen Sonnwendfeuer am Plattenberg. Im Auftrag der örtlichen Feuerpolizei organisiert die FF Mechters alle zwei Jahre eine Feuerlöscherüberprüfung.

 

 

Einsätze ab 1910 (Auszug)

1910   Hochwasser in Mechters

1929   Starker Sturm beschädigt mehrere Gebäude in Mechters

1933   Scheunenbrand am Anwesen der Familie Hubmann in Mechters

1937   Erneut Scheunenbrand am Anwesen der Familie Hubmann in Mechters

1947   In diesem Jahr musste unsere Wehr zwei Mal zu einem Waldbrand in Eckenberg ausrücken

1961   Scheunenbrand am Anwesen der Familie Primixl in Kollersberg

1975   Scheunenbrand am Anwesen der Familie Fleischl in Mechters nach einem  Blitzeinschlag

1976   Tödlicher Verkehrsunfall unseres Kameraden Rodinger Ferdinand zwischen Kollersberg und Mechters

1977   Einsatzbeteiligung beim Zugunglück in Kirchstetten

1980   Großbrand des Lagerhauses in Böheimkirchen

1982   Am Heiligen Abend ereignete sich ein tragischer Verkehrsunfall westlich vom Mechterswald, bei dem eine Landwirtin    aus Kollersberg ums Leben kam

1985   Feldbrand in Untertiefenbach

Verkehrsunfall eines Tiertransporters in Mechters, Hubschraubereinsatz des BMI

Verkehrsunfall mit zwei Toten in Mechters

1989   Tödlicher Verkehrsunfall unseres Kameraden Nagl Alois zwischen Kollersberg und Mechters

Brand in der Maschinenhalle der Familie Fleischl in Mechters

Großbrand des Möbelhauses Leiner in St.Pölten

1991   Unterstützender Einsatz beim Hochwasser im Laabental

1992   Tödlicher Verkehrsunfall auf der LH 129 Höhe Kollersberg

1994   Hochwasser in Mechters

1997   Jahrhunderthochwasser im Großraum Böheimkirchen

1999   Hochwasser in Stössing

2000   Starke Vermurungen auf der LH 129 nach Wolkenbruch

2007   Sturmschäden in Mechters und Untertiefenbach

Hochwasser in Böheimkirchen

2008   Großbrand der Plattnermühle in Schildberg

 

Schwerer Frontalzusammenstoß zwischen Kollersberg und Mechters

 

Tödlicher Verkehrsunfall unseres Kameraden Loidolt Stefan zwischen Kollersberg und Mechters

2009   Hochwasser im Großraum Böheimkirchen nach lang anhaltenden Regenfällen

 

Schwerer Verkehrsunfall auf LH 129 Höhe Kollersberg

 

2010   Wald- und Wiesenbrand in Ausserkasten

 

 

2012   Wirtschaftsgebäudebrand Stockhof in Böheimkirchen

 

2013   Scheunenbrand in Reith

 

 

 

Der Hl. Florian – unser Schutzpatron

Hl. Florian von Lorch (* in  Cannabiaca, dem heutigen Zeiselmauer bei Tulln; † 4. Mai 304 in Lauriacum, dem heutigen Lorch in Oberösterreich) war ein römischer Beamter, der zum christlichen Glauben übertrat und den Märtyrertod starb. Da Florian sich unter anderem weigerte, den römischen Göttern zu opfern, wurde er zunächst vom Dienst suspendiert und mit Ehr- und Pensionsverlust in die Verbannung ins heutige Sankt Pölten geschickt. Als einer Gruppe Christen in Lauriacum, dem heutigen Lorch, der Prozess gemacht werden sollte, war Florian trotz Verbannung angereist, um ihnen zu Hilfe zu kommen. Er wurde jedoch auf den Befehl des römischen Statthalters Aquilinus verhaftet und zusammen mit seinen Glaubensgenossen zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 4. Mai 304 vollstreckt. Florian wurden, so heißt es in Schriften, mit geschärften Eisen die Schulterblätter zerschlagen, anschließend sei der Sterbende mit einem Mühlstein um den Hals in der Enns ertränkt worden. Der Sage nach wurde seine Leiche später von Anhängern geborgen und mit einem Ochsenkarren abtransportiert. An der Stelle, an der das Zugtier stehen blieb, wurde Florian begraben. Über seinem Grab entstand später das heutige Stift Sankt Florian.

Eine weitere Überlieferung berichtet, dass zunächst niemand bereit war, die Hinrichtung an Florian zu vollziehen. Schließlich stieß ein Soldat ihn doch mit einem Mühlstein um den Hals ins Wasser; als er dem Ertrinkenden nachschauen wollte, erblindete er. Florian sei dann wieder aufgetaucht, die Leiche von den Wellen auf einen Felsen geworfen und von einem Adler mit ausgebreiteten Flügeln beschützt worden, um sie vor Schändung durch die Heiden zu bewahren. In der folgenden Nacht erschien Florian demnach Valeria, einer frommen Frau, mit der Aufforderung, ihn zu bestatten, was diese auf ihrem Landgut umgehend tat. Die Ochsen, die den Leichnam beförderten, seien vor Durst völlig ermattet, worauf auf wunderbare Weise eine Quelle entstand – der noch heute fließende “Floriansbrunnen”.

Nur acht Jahre nach der Hinrichtung wurde unter Kaiser Konstantin die volle Glaubensfreiheit zugesichert. Die Passio Floriani stammt aus dem 9. Jahrhundert und dürfte auf die Vita Sancti Severini, die im Jahre 511 n. Chr. von Eugippius verfasst wurde, zurückgehen. Die Existenz Florians wurde gelegentlich angezweifelt, ist heute aber unter Historikern unumstritten.

Quellenangabe:       

Festschrift 100 Jahre FF Böheimkirchen-Mechters

Festschrift 125 Jahre FF Böheimkirchen-Markt

Internetrecherchen, Verfasser HVM Jakob Primixl